Die Entstehung eines Kunstwerks
Begleite mich auf der spannenden Reise von der ersten Idee bis zum fertigen Kunstwerk.
Früher habe ich oft einfach aus dem Bauch heraus meine Kunstwerke gefertigt. Da hat mich irgendein Referenzfoto angesprochen – schwups, und schon fand es seinen Weg auf die Leinwand. Meistens stand hier rein der ästhetische Aspekt im Vordergrund. Oder vielleicht höchstens, dass ich ein besonderes Wildtier auch einmal malen wollte …
Die Planungsphase
In neuerer Zeit arbeite ich nicht mehr einfach aus dem Bauch heraus. Klar, ästhetische Aspekte spielen immer noch eine grosse Rolle, keine Frage! Aber bevor die Ästhetik zum Zug kommt, habe ich eine längere Planungsphase, in der ich mir über inhaltliche Dinge Gedanken mache. Da geht es darum, einer Serie eine inhaltliche Richtung vorzugeben. Und ich spreche dabei nicht von einem Motiv, so wie ich das in der Eisvogel-Serie getan habe. Vielmehr überlege ich mir, was denn die Aussage einer Serie sein soll.
Und dann werden die einzelnen Kunstwerke geplant. Hier nehme ich Geschichten oder Aussagen, die mit meinem Glauben an Jesus zu tun haben. Diese Aussagen berühren mich und wecken Freude in mir. So weiss ich, dass ich auf der richtigen Spur bin. Und für jede Aussage entsteht in meinem Kopf eine Idee, wie das Kunstwerk umgesetzt werden könnte.
Ich gehe dann auf Suche nach Referenzfotos und erstelle mir eine digitale „Skizze“ des Kunstwerks. Das ist mein Leitfaden für die ersten Schichten. Bis es nun endlich losgeht mit dem Malen, sind meistens schon mehrere Stunden in die Planung der Serie und dann nochmals mehrere Stunden in die digitalen Skizzen der Kunstwerke geflossen.
Aber wie freue ich mich jeweils, eine weisse Leinwand auszupacken und vorzubereiten. Denn nun heisst es endlich: Los geht’s!
Die chaotischen ersten Schichten
Ich beginne mit abstrakten Schichten. Zuerst brauche ich Acryltinte, die ich auf der Leinwand verlaufen lasse. Das ist oft ziemlich chaotisch und selten passiert genau das, was ich geplant habe. Ich probiere aus und lasse das Ganze ineinander laufen. Das ist der Moment, in dem ich loslassen muss. Ja, es passiert etwas, das nicht gerade ästhetisch aussieht. Na gut … Aber dafür gibt es auch Stellen auf der Leinwand, die so schön sind, dass ich es selbst nie so hätte planen können.
Nach dieser ersten Schicht verbinde ich alles mit mehreren Farbschichten, so dass ein einheitliches Bild entsteht.
Das ist auch der Moment, in dem Acrylmarker zum Zug kommen. Mit ihnen finden weitere abstrakte Elemente ihren Platz auf der Leinwand. Manchmal sind es Symbole, manchmal auch Schrift. Und danach folgen mehrere Schichten mit dem Airbrush. Der Airbrush hilft, ganz feine und sanfte Übergänge zwischen Farben zu erreichen. Dies verleiht dem Kunstwerk nachher noch mehr Tiefe.
Bisher geht es nur um den Hintergrund. Alle Schichten und Arbeitsschritte sind dazu da, dass du im Kunstwerk auch später noch immer wieder Neues entdecken kannst. Sie lassen das Auge umherwandern und helfen dabei, dass das fertige Kunstwerk Emotionen weckt.
Und dann endlich das Motiv
Wenn nun der Hintergrund soweit fertig ist und ich zufrieden bin, übertrage ich die Skizze auf die Leinwand. Und nun kommt endlich der Pinsel zum Einsatz! Er darf nun dem Motiv Leben einhauchen. Und damit das wirklich geschieht, brauche ich gaaaanz viele transparente Schichten. Und Schritt für Schritt gewinnt das Motiv an Dimension und wirkt mit jeder Schicht lebendiger. Durch die vielen Schichten erziele ich einen (foto-)realistischen Look.
Qualitätssicherung
Während jedem kreativen Arbeitsschritt behalte ich die Qualität stets im Auge. Mir ist es wichtig, dass die Farben des Kunstwerks auch noch in Jahrzehnten gut aussehen und dass die Leinwand die Zeit gut übersteht. Aus diesem Grund arbeite ich nur mit lichtechten Farben und wenn immer möglich mit 4cm tiefen Keilrahmen, die sich viel weniger verziehen und stabiler sind.
Was mir wichtig ist
Mir ist es wichtig, dass meine Kunstwerke ins Staunen versetzen und auch nach langer Zeit immer noch den Blick auf sich ziehen. Sie sollen ästhetisch ansprechend sein und gleichzeitig die Botschaften und Emotionene vermitteln, die ich mit ihnen ausdrücken möchte. Klar, es gibt Malstile, die im Prozess wesentlich weniger aufwändig sind und schneller umgesetzt werden können. Doch ich strebe in meinem Malstil – dem abstrakten (Foto-)Realismus – Exzellenz an. Exzellenz, um den Schöpfer aller Dinge mit schönen Kunstwerken zu ehren!